Sony SEL 90mm 2,8 G – Endlich ein Macro!

Heute gibt es mal wieder etwas Fotografie-Nerderei zum Thema Wechsel von Canon auf Sony und die entsprechenden Objektive. Und natürlich darüber, warum ich das Sony SEL 90mm 2,8 G nicht mehr missen möchte.

Biene an Distel, abgelichtet mit dem 90mm Macro von Sony.
Biene an Distel, abgelichtet mit dem 90mm Macro von Sony.

Ich filme schon seit ca. vier Jahren mit Sony-APS-C-Kameras, zuerst mit zwei A6400-Modellen; später kam noch eine FX30 hinzu. Die A6400 hatte ich auch oft zum Fotografieren dabei – besonders im Urlaub und auf Reisen. In Kombination mit den lichtstarken Sigma Contemporary-Festbrennweiten ist sie eine wirklich super handliche Kombi. Die Bedienung ist zum Teil kompromissbehaftet: Die Kamera hat kein IBIS, und auch der Sucher und das Display sind eher mäßig. Von den Ergebnissen aus dem Raw-Converter war ich jedoch fast immer begeistert. Es gab allerdings auch immer wieder Situationen, in denen die 5D Mark IV eindeutig die Nase vorn hatte. Stichworte sind hier der Auto-Weißabgleich, die Hauttöne in speziellen Lichtverhältnissen sowie die höheren ISO-Kapazitäten in schlecht ausgeleuchteten Settings – das hat mich recht lange an der DSLR festhalten lassen.

Die A6400 mit dem Sigma 16mm 1,4 auf Blende 11. Das Bild habe ich 2020 in der Bretagne aufgenommen.
Die A6400 mit dem Sigma 16mm 1,4 auf Blende 11. Das Bild habe ich 2020 in der Bretagne aufgenommen.

Auch die Freistellung im Weitwinkelbereich ist für mich ein Thema. Wenn ich ein großes Objekt, wie ein Schlagzeug, fotografiere, aber nicht viel Tiefe im Raum habe, ist der Unterschied zwischen den Sensorgrößen schon ziemlich drastisch. Letzteres war wahrscheinlich auch der entscheidende Grund, nicht auf die neue A6700, sondern auf Vollformat zu wechseln.

Die A7IV und das Sigma 50mm F2

Nach dem Auftrag für eine Konditorei, für den ich mir eine A7IV geliehen hatte, war ich ziemlich angefixt. Klar war, dass ich den A7IV-Body zunächst mit meinen APS-C-Festbrennweiten und dem Tamron 17-70-Zoom verwenden könnte (was ich auch jetzt zum Teil noch mache), aber die volle Sensorgröße und die entsprechende Auflösung kommen natürlich am besten mit passenden FF-Objektiven zur Geltung. Als Erstes stand das 50mm F2 aus der I-Serie von Sigma auf meiner Wunschliste. Ich hatte kurzzeitig ein Viltrox 50mm 1,8 ausprobiert, muss aber sagen, dass ich den Hype im Netz überhaupt nicht nachvollziehen kann. Es war zwar scharf, aber die Farben waren – freundlich ausgedrückt – diskutabel. Vielleicht hatte ich auch nur eine schlechte Kopie?

Mit dem Sigma habe ich dagegen einen Volltreffer gelandet: Es ist ebenfalls scharf, kontrastreich und hat einfach einen tollen Look und ist dabei noch einigermaßen handlich. Auch die Haptik der Serie ist super hochwertig und ansprechend. Ich wollte die A7IV natürlich auch zum Filmen nutzen, und daher war es mir wichtig, einen einheitlichen Look mit den bestehenden Sigma Contemporary-Linsen in 16mm, 23mm und 56mm zu erreichen. Das hat absolut funktioniert. Besonders für Alltagsfotografie, Porträts und Produktfotos ist die 50-mm-Brennweite ideal.

Das Sigma 50mm F2 - ideal für Portraits mit Kontext.
Das Sigma 50mm F2 – ideal für Portraits mit Kontext.

Das Sony 90mm Macro

Um ein Makro-Objektiv bin ich schon zu Canon-Zeiten herumgeschlichen, habe dann aber aus Mangel an Alternativen – und auch, weil ich schon länger überlegt hatte zu wechseln – bei Produktfotos meist mein 70-200 verwendet. Das funktioniert auch, aber mit einem Makro kommt man einfach noch einmal ganz anders nah heran, und der quasi nicht vorhandene Mindestabstand macht es sehr flexibel. Der Look ist im Vergleich zum 50er Sigma eher neutral; mir gefällt er aber für die Sachen, die ich bisher damit gemacht habe, sehr gut. Ich bin jetzt nicht so der Naturfotograf, und die Pupillen von Insektenaugen interessieren mich auch weniger 😉 Dennoch ist das 90er erstaunlich vielseitig. Der Autofokus funktioniert gut bei stehenden (nicht unbedingt rennenden) Hunden.

Am besten ist es aber, manuell zu fokussieren, und dank dem Bildstabilisator geht das auch gut aus der Hand. Der Objektiv-Stabilisator funktioniert allerdings nicht in Kombination mit dem internen IBIS der Kamera, was mich zunächst etwas verwundert hat. Beim Filmen erhält man eine sehr starke Freistellung mit cremig weichem Hintergrund, allerdings croppt die Kamera im 4K-Modus auf 135mm. Das bedeutet, dass man nach hinten raus deutlich mehr Platz braucht, und es scheint auch recht empfindlich auf Verwacklungen zu reagieren.

Hier kommen ein paar Beispielbilder vom Sony SEL 90mm 2,8 G:

Auf der Wunschliste stehen als Nächstes ein Tele- und ein Weitwinkelobjektiv. Mal sehen was es wird.

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